Samstag, 3. Juni 2023

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Mittwoch, 8. Dezember 2021

Kreationismus oder Wissenschaft

 EINE STRANDWANDERUNG MIT DARWIN

Fossile  Ammoniten vor ca. 100 Mio. Jahren ausgestorben


Auf das Problem des Kreationismus wurde ich durch folgendes Erlebnis aufmerksam : Ich hatte eine Prüfung in Pädagogik. Thema : "Die Sonderstellung des Menschen". Ich argumentierte mit dem Wissen , das ich in den Biologievorlesungen erworben hatte. Der Professor wurde sichtlich nervös, der Protokollant zerbrach beinahe seinen Bleistift, und ich bekam dann eine "4" mit den Worten : Sie haben die Bedenken der Pädagogik gegen den Herren Darwin  überhaupt nicht verstanden.

 Damals wurde mir klar welche Brisanz das Thema Evolution in unserer Gesellschaft hat. 

Es geht bei diesem Blog nicht um "Tierchen" ( Ein Kollege sagte mal zu mir: "Ach du beschäftigst dich ja nur mit Tierchen" ). Nein ,es geht hier um allgemein gültige, übertragbare, universelle Naturgesetze am Beispiel von Meerestieren.          

In den USA ist die Bewegung des Kreationismus entstanden und  schwappt jetzt zu uns herüber. In den USA ist es eine einflußreiche Bewegung, vor allem im republikanischen Bereich. Mächtige Geldgeber finanzieren Institute, Bibelparks, Publikationen, die letztlich die Bevölkerung in das Mittelalter zurückführen. 

 Stuttgarter Wissenschaftler ( "Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde" ) sagen dazu :" Die Idee von der Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift spielt für diese Leute eine Schlüsselrolle. Sie sichert nicht nur- wie man meinte- den christlichen Glauben, sondern die "Old-Time-Religion", also die geordnete, angeblich gottgefällige Lebensweise des weißen Kleinbürgertums. Diese Bekenntnis wurde darum auch zu einem politischen Progamm."

Auch in der Bundesrepublik gewinnt diese Bewegung an Boden. Nach der Lehre des Kreationismus ist die Erde 6000 Jahre alt, sie wurde mit allen Lebewesen in 6 Tagen geschaffen, und die Dinosaurier lebten zB. noch mit Menschen zusammen. Bei Heidlberg soll jetzt ein Bibelpark mit kreationistischem Hintergrund eröffnet werden, was auf  Widerstand bei Kirchen und der Stadt Heidelberg stößt.

Einige bekannte hochrangige Politiker in der Bundesrepublik  zeigen  offen ihre Sympathie für den Kreationismus und Kreationisten versuchen zT. recht erfolgreich an den Schulen Fuß zu fassen. 

Der Europarat warnt vor dem Erstarken des Kreationismus : "Es bestehe die große Gefahr , daß bei den Kindern eine bedenkliche Verwirrung zwische Glauben und Wissenschaft verursacht wird."

In Kiel fand im Audimax ein Vortrag eines bekannten Kreationisten statt, der recht erfogreich war . 

Es wird höchste Zeit, daß wir die Naturwissenschaften nicht  als sekundär betrachten, sondern das Naturwissenschaften gerade in einer Zeit, in der wir auf eine ökologische Katastrophe zusteuern, in der Bildung einen hohen Stellenwert bekommt. Die Virologin Isbella Eckerle ( Mitarbeiterin bei der WHO) spricht von der "antiwissenschaftlichen Strömung" in unserer Gesellschaft" (Spiegel,2021 Nr.46) . Auch im Zeitalter von Corona würde naturwissenschaftliche Bildung gut tun.  

                                                                              

Eine Einladung zur Strandwanderung

Autor vor einem Tauchgang
                                               

Untersuchung mit dem Mikroskop

Untersuchungen in der Ostsee ( Photo Thomas Jäger )

                                                  

                              
Autor im Mittelmeer ( Photo Christina Jung )
 
Autor in der Karibik ( Photo Christina Jung )

Mein Name ist Gisbert Jäger, studierter Biologe. Ich habe Untersuchungen zur Ökologie  und Evolution am Mikroskop, unter Wasser in allen Weltmeeren durchgeführt. Wegen der Bedeutung des Themas Kreationismus möchte ich Euch zu einer Strandwanderung an der Ostsee  einladen, die einige besonders einleuchtende, einfache Beispiele für Evolution zeigt und die Ideen der Kreationisten ad absurdum führt.Und warum muß es immer nur das Barriereriff für Untersuchungen sein, die Ostsee hat ja außer Enigmas auch noch etwas zu bieten.

Photos: Gisbert Jäger,Thomas Jäger, Christina Jung

Impressum:

Gisbert Jäger

Sander Weg 18

04346/71791

gisbert. jaeger@google mail.com


                

Made in the Baltic Sea

Oliver und Kai machten einen Ostseespaziergang . Sie mußten aufpassen, daß ihre Füße nicht von den heranrollenden Wellen überrollt wurden. Da bückte sich Kai nach einem merkwürdigem Stein. Er sah ihn sich genauer an : Es war eine Pfeilspitze aus der Steinzeit.

 

Steinzeitliche Pfeilspitze

                               

Wie kommt die denn hierher Oliver ?" "Das ist eine lange Geschichte, willst Du die wirklich hören ?"  "Ja, bitte Oliver "

"Na denn .Du weißt das hier bis ungefähr vor 10 000 Jahren Eiszeit war ? Der Eispanzer über Skandinavien war einige 1000 m hoch und drückte die Erdkuste tief in den Erdmantel" . "OK"  "Ja, dann wurde es wärmer, das Eis schmolz.Es war wie auf einer Kinderschaukel. Die eine Seite hob sich durch Wegschmelzen des Eises, also Skandinavien, und die andere Seite senkte sich, also Norddeutschland. Der Drehpunkt lag ungefähr an der deutsch ,dänischen Grenze. Südlich dieser Grenze senkte sich das Land und die Nordsee floß in die entstehenden Senke : Die Ostsee entstand also vor 10000 Jahren, sie ist  ein junges Meer, in dem noch Evolution stattfinden kann. Auf dem Grunde der späteren Ostsee lebten einst Steinzeitmenschen , daher die Pfeilspitze. Auf dem Grund der Kieler Förde direkt vor der Schwentinemündung lebten Steinzeitmenschen mit der sogenannten  "Ellerbecker Kultur "

Viele steinzeitliche Siedlungen liegen heute auf dem Grund der Ostsee und hin und wieder werden steinzeitliche Beile, Faustkeile oder Pfeilspitzen angeschwemmt.

Heutige Ostsee

                                      


Das Gebiet der heutigen Ostsee mit Eispanzer

                  

Küstenlinien in den letzten 7000 Jahren

 


 

Blasentang (Fucus vesiculosus)

                              "Und was hat das nun mit der Evolution zu tun? " "Siehst Du diese Algen hier : Das ist der Blasentang. Der ist bei der Entstehung der Ostsee aus der Nordsee eingewandert.  Die Ostsee hat aber als Binnenmeer einen wesentlich niedrigeren Salzgehalt als die Nordsee.  "Ja und?" "Jetzt wird es spannend. Vor ca. 20 Jahren fanden Forscher heraus, das sich in der Ostsee vor 400 Jahren eine neue Blasentangart gebildet hat, die man nur in der salzärmren Ostsee findet : Fucus radicans. Ich glaube, es gibt noch nicht einmal einen deutschen Namen für diese Blasentangart. In der Ostsee hat also vor 400 Jahren Evolution stattgefunden, wie man molekulargenetisch festgestellt hat. Also nicht vor 6000 Jahren in einer Woche wie die Kreationisten behaupten. Ein schlagender Beweis für die Evolutionslehre."
 

Montag, 6. Dezember 2021

Oldies in der Ostsee

Schwamm am Ostseestrand

                          

Unterwasserhöhle mt  Schwämmen in der Ostsee
 

Sie gingen eine Weile, als Kai auf einen gelben Klumpen zeigte und meinte : "Da liegt Phosphor, der  stammt ja von der alten Weltkriegsmuntion, die auf dem Ostseegrund liegt". Oliver bückte sich und nahm den gelben Klumpen in die Hand .Kai meinte erregt :"Bist Du wahnsinnig, du kannst dir Verbrennungen zuziehen!"

Oliver drückt den gelben Klumpen zusammen,es fließt Wasser  aus vielen kleinen Poren heraus - wie bei  einem  Schwamm. Es ist ein Schwamm, ein Meereschwamm. "Siehst Du Kai, es ist ein Schwamm. Durch die kleinen Öffnungen saugt er Wasser ein und filtert das Plankton, das im Wasser lebt, heraus."  

 

Schwamm mit Einstromöffnungen für das Plankton


"Einen Schwamm habe ich noch nie am Strand gefunden." meint Kai. "Das kannst Du auch kaum. Diese  Schwämme, es ist Halichondria, leben in den dunkleren Tiefen, und nur die schweren Stürme, wir hatten ja letzte Woche einen, reißen sie vom Grunde los und spülen sie an den Strand. Ich habe immer das Gefühl,daß diese Schwämme im Dunklen wachsen ,wo die anderen Tiere nicht leben wollen. Das ist ja auch kein Wunder, denn die Schwämme  gehören mit zu den ältesten Tieren auf der Welt.  Es ist der erste Stamm der vielzelligen Tiere, er taucht im Kambrium (vor 540 Milionen Jahren)   auf, lange bevor es die anderen vielzelligen Tiere gab. "

"Meinst Du, daß die tierische Lebewelt zuerst nur aus Schwämmen bestand? " "Ja, überwiegend, jedenfalls, bei den großen vielzelligen Tieren. Die Saurier kamen erst Millionen Jahre später und der Menschen erst wenige Minuten vor 12, wenn wir die Lebenzeit als Uhr (von 0 bis 12 ) betrachten." "Ist ja auch irgendwie logisch, wenn ich mir den Schwamm genauer betrachte. Er hat weder Kopf  noch Beine. er hat ja einen total einfachen Körper."

" Das zeigt doch mal wieder, daß die Lehre der Kreationisten total falsch ist."
 

Der Seestern als Erfolgsmodell

"Guck mal Oliver, ein Seestern. Den hab ich ja noch nie am Strand gefunden."  "Das kannst du auch kaum Kai. Die Seesterne kommem nur in größeren Tiefen vor. So können die Wellen sie nicht an Land spülen, sie können sich  auf Sand nicht festheften. Nur Stürme können sie an Land spülen."

 

Seestern am Strand

  "Aber du wirst doch nicht behaupten, daß diese Tiere mit der absonderlichen Form auch durch Evolution entstanden sind ." "Erstmal muß man wissen Kai, daß diese Tiere duch ihre Form unglaublich erfolgreich sind. Sie gehören zu den häufigsten Tieren in der Ostseefauna. Ihre Oberfläche ist wie bei einem Ritter duch einen Kalkpanzer mit Stacheln geschützt. Deshalb gehören Sie auch zu den Stachelhäutern oder Echinodermen.Sie haben kaum Feinde . Durch ihre Form, die so absonderlich erscheint, können sie in die Algen klettern, sie können im Meeresgrund graben und nach  Nahrung suchen. Sie können abgesunkenes Plankton vom Grund aufschlürfen und vor allem sind es Muschelknacker. Sie können ganze Miesmuschelbänke vernichten und sind von Muschelzüchtern gefürchtet. Also ihre Form verleiht ihnen lauter Vorteile."


Pfahl mit Seesternen


Seesterne bedecken massenhaft den Meeresgrund

nach Muscheln grabender Seestern
                                        
im Seegras kletternder Seestern


Seesterne als Muschelknacker

"Das heißt, die prägende Kraft der Evolution hat diese Form begünstigt. Die ersten Echinodermen traten vor ungefähr 550 Milionen Jahren auf und die Larven der Seesterne zeigen , daß die Seesterne von Tieren abstammen, die eine ganz normale zweiseitige Symmetrie mit vorne und hinten besaßen und daß sich die Radiäersymmetrie erst später entwickelt hat,die wie wir gesehen haben enorme Vorteile bot."

zweiseitig symmetrische Larve desSeesternes

 

Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß man in Marokko einen fossilen Seestern gefunden hat, der 480 Millionen Jahre alt ist. Es ist eine Zwischenform in der Seesternevolution. Er ist heute schon wieder von der Bildfläche verschwunden. Die Seesterne können also gar nicht vor 6000 Jahren entstanden sein, und nicht in einer Woche, wie die Kreationisten behaupten.

Kalkskelett  des radiärsymmetrischen Seesternes













Fischevolution

"Hab ich einen Schreck bekommen Oliver.Direkt unter meinen Füßen ist eine Scholle davongezischt" "Ja, so geht es mir immer beim Tauchen, wenn unter mir der Meeregrund lebendig wird und Schollen davon schwimmen, Aber das zeigt  ja nur, wie gut sie dem Meeresgrund angepasst sind"

   

Eingegrabene Scholle

 

" Dabei sehen sie zu ihrer Geburt aus wie andere Fische. Sie schwimmen hochkannt, ein Auge auf jeder Seite. Nach  Wochen wandert dann ein Auge auf die andere Seite des Körpers. Nur das Maul kommt da nicht ganz mit, darum steht es schief."

Entwicklung eines Plattfisches

" Das zeigt doch eindeutig, daß die Plattfische in ihrer Evolution aus "normalen" Fischen entstanden sind. Es erinnert stark an die "Biogenetische Grundregel:  Jedes Tier wiederholt im Laufe seiner Individualentwicklung die Entwicklung seiner Vorfahren.

Diese Gechichte  ist auch im Zusammenhang mit dem Kreationismus interessant . Die Kreationisten nahmen gerade die Plattfische als Argument gegen die Evolutionslehre. Sie meinten, daß man dann auch Zwischenformen finden müsse. Tatsächlich hat ein britischer Paläöntologe ein 50 Millionen altes Fossil ( Heteronectes ) gefunden, das eine solche Zwischenform ist"

Samstag, 4. Dezember 2021

Survival of the fittest

 "Sag mal Oliver , warum ist der Kern der Darwinschen Lehre dieses  Totschlagargument : Survival of  the fittest. Der Stärkere überlebt. Das ist doch eine Rechtfertigung für Gewalt, wie die Nazis sie in Reinkultur praktiziert haben?"

"Ja ,man könnte das meinen , und Leute, die davon nichts verstehen oder verstehen wollen, laufen sehr effektiv damit umher. Nur es gibt kein dümmeres Mißverständnis. Er bedeutet nicht, daß der Stärkere den Schwachen totschlägt, sondern daß die Art 1, die am besten an die Umwelt angepaßt ist, also fitter ist, die Art 2 verdrängt. Wenn z. B. aus der Art "1" durch zufällige Mutationen die Art"2" entsteht, und die Umwelt sich sich so ändert, daß die Art "2"  einen nur um 5% höheren Fortpflangsserfolg hat gegenüber der Art "1", dann existiert die Art  "1! nach kurzer Zeit nicht mehr. Es hat Evolution stattgefunden."


                Simulation von Evolution ( Art 2 mit 5% höherem Fortpflanzungserfolg )                                 

"Das Thema ist im Moment hochaktuell, denn durch den Klimawandel wird die Ostsee wärmer, der Salzgehalt ändert sich. Es  besteht  die Möglichkeit zur Entstehung neuer Arten.

Das Kieler Institut GEOMAR hat an der Kiellinie Simulationsanlagen aufgebaut, die Umweltänderungen wie Temperatur, Salzgehalt usw.simulieren  und verfolgt die Entwicklung von Fauna und Flora der Ostsee ."


Simulationsanlage von GEOMAR

Institut GEOMAR

 

 "Sag mal Oliver , glaubst du eigentlich an Gott ?"  "Wie kommst du denn darauf ,Kai" "Na ja. Wenn man so die Schöpfungsgeschichte hinterfragt  wie du,  könnte man das ja annehmen."  Muß ich auf deine Frage antworten  Kai ?"  "Ich glaube schon.du hast mich ja doch sehr verunsichert "

"Also, ich glaube nicht, daß Gott ein Mann mit einem langen Bart ist, der auf einer Wolke sitzt. Diese Frage muß wohl jeder für sich beantworten, aber ich habe es als Biologe wohl etwas schwerer mich mit diesem Thema zu beschäftigen." "Also glaubst du nicht an Gott wie wie so viele heute." "Nun mal langsam Kai, so schnell geht das nicht. Ich habe als Naturwissenschaftler einen Zugang  zu dieser Frage, der dich erstaunen wird." "Na, denn mal los !" 

Also, du wirst staunen, aber dafür muß ich wieder die Evolution bemühen." "Wie bitte?"   "Also , die Evolution der Hominiden, also der Menschenartigen, in den Steppen Afrikas hat ungefähr  7 Millionen Jahre gedauert. Die verschiedenen Menschenarten wie Homo habilis, Homo erectus usw sind eigentlich gut bekannt, wenn auch noch eine Menge Forschung zu betreiben ist." "Komm zum Thema Oliver, wir wollten über Gott reden."

 "Ja, nun mal nicht so schnell. Die Sache ist ziemlich kompliziert.

 Ein Direktor von mir meinte mal in einem Gespräch, daß der Mensch ja wohl "mit einem göttliche Knall "entstanden sein müßte. Es ist aber genau umgekehrt.  Die Evolution des  heutigen Menschen, Homo sapiens hat 7 Milionen Jahre in der afrikanischen Steppe gedauert. In dieser unvorstellbaren langen Zeit hat sich das Erbgut der Hominiden so geändert , daß sich der Verstand unserer Vorfahren an seine Umwelt Steppe in körperlicher ,geistiger Hinsicht genetisch so angepasst hatte, daß er hier überleben konnte.Das sind Ergebnisse der modernen Erkenntnisstheorie nach Konrad Lorenz und Gerhard Vollmer. Die Individuen, die das nicht konnten, haben nicht überlebt. So wurde durch Anpassung des  Erbgutes die Menschwerdung vollzogen. Erst vor 80 Tausend Jahren verließen die modernen Menschen Afrika. Sie haben aber als Erbe die Anpassung an die Steppe mitgenommen. So kommt es , daß wir auch heute völlig unfähig sind, z.B.die Gesetze des Weltraums zu erkennen und vieles mehr. 

 So und siehst du und darum, und das ist meine feste Überzeugung, maße ich mir nicht an, anzuzweifeln, ob es noch etwas zwischen Himmel und Erde gibt. Und so schlimm ist es ja auch nicht, Gott ein klein wenig in die Werkstatt zu schauen."

 "Alles klar Kai ?"  "Schwere Kost Oliver, darüber muß ich erst mal nachdenken."

 

Alles Krebs oder Was ?

 "Was sind das denn für weiße Kegel auf den Steinen ?" "Da mußt du Dir mal die Füße naß machen, dann können wir zu den Steinen rübergehen. "Ist das Wasser kalt, Oh, ein großer Tachenkrebs will mich kneifen". "Du meinst eine Strandkrabbe, Taschenkrebse gibt es in der Ostsee nicht."

 

Stein mit weißen Seepocken

 



Seepocken fangen mit ihren Beinchen Plankton

                                                 

Seepocke

                                                    

Strandkrabbe

 

 

Larve der Seepocke

 

"Die Seepocken sehen aber komisch aus. Was ist das eigentlich ?" "Das sind Krebse." "Nun willst du mich aber veräppeln. "Nö, das sind echte Krebse, nur festgewachsen.Das sind kleine Krebse, die mit dem Rücken festgewachsen sind und mit den Beinen aus dem Wasser Plankton fischen :" Das kann jeder behaupten Oliver"


Larve der Strandkrabbe

 

"Nein Kai .  Jedes  Lebewesen wiederholt im Laufe seiner Individualentwicklung die Entwicklung seiner Vorfahren."

Da die Larven von Seepocke und Strandkrabbe gleich aussehen müssen sie dieselben Vorfahren haben"

"Dann meint Du Oliver also , daß die Seepocken, Strandkrabben und Hummer sozusagen den gleichen Urgroßvater haben ?" "Genau. Da kanst du mal sehen , welche schöpferische Gestaltungskraft die Evoluion hat, wenn sie so unterschiedliche Lebensformen hervorbringen kann. Das ist die eigentliche Schöpfung, die man auch Evolution nennen kann.  Diese Krebsarten sind nicht vor 6000 Jahren in einer Woche entstanden. Sie haben Vorgänger gehabt, die schon längst   ausgestorben sind.

 
Trilobit:  vor 250 Millionen Jahren Vorgänger der Krebse






Montag, 13. September 2021

Rätselhaftes Seegras


Am Strand liegt angespültes Seegras." Oliver pass auf, da liegen solche giftigen Schietalgen". "Mensch Kai, das sind doch keine  Algen, das ist Seegras, ein wichtiger Küstenschutz und die Kinderstube der Jungfische. Weißt du eigentlich, daß du da auf einem  der wichtigsten Zeugen für die Evolution in der Ostsee umhertrampelst."  "Wie bitte?." "Ja, Seegras ist keine Alge, Da es Blüten hat, Wurzeln, in den Blättern und Stengeln Leitungsbahnen ist es eine Blütenpflanze .die vor 30 Milionen Jahren vom Land in das Meer zurückgekehrt ist, weil es dort mehr Platz
gab"

                   

Seegraswiese

                       
                              
An den Strand gespültes Seegras

"Wenn die Blätter vom Sturm losgerissen sind, vertrockenen sie am Strand.Außerdem sind sie ein tolles Zeugis für Evolution". "Nun machmal keinen Quatsch Oliver ,dieses olle Zeug?".

Blüten sind die Fortpflanzungsorgane der Landpflanzen

                      

"Doch Kai dieses olle Zeug hat Blüten, Wurzeln, Leitbahnen in den Blättern und Stengeln und ist damit eine Blütenpflanze, die unter Wasser wächst. Vor 500 Millionen Jahren hat sie den Schritt in das Wasser gewagt, weil dort auf den Sandflächen ein unbegrenzter Lebensraum zur Verfügung stand, denn Algen haben keine Wurzeln und können dort nicht wachsen, die brauchen Steine zum Anheften."

"Das glaube ich nicht , daß die Vorfahren des Seegrases einmal Landpflanzen waren."   "Ok, aber wie erklärst du dir die einfachen Blüten beim Seegras? Blüten, die Insekten anlocken sollen, können nur an Land entstehen.Für die Heringe haben die Vorfahren der Seegräser Blüten nicht entwickelt.  Oder wie erklärst  du dir die Tatsache, daß Seegras noch Leitungsbahnen und  Wurzeln hat. Wurzeln braucht eine Pflanze nur um Wasser aus der Erde aufzunehmen und Leitungsbahnen um dieses durch die Pflanze zu leiten : Eben Landpflanzen."

                     

Wurzelquerschnitt mit Leitbündel vom Seegras

                                       

   "Sag mal Oliver, das verstehe ich jetzt aber nicht. Nach der Bibel ist doch alles Leben in 6 Tagen zusammen erschaffen worden. da kann man doch nicht irgendwas dazwischenschummeln? " "Ja, wenn man uralte Berichte wörtlich nimmt, dann versteht man das alles nicht. Aber die moderne Wissenschaft , wie zB. die Molekulargenetik ,spricht eine andere Sprache.

        

         
Wurzelquerschnitt einer Landpflanze mit Leitbündel

                  

                               

Seegrasblatt mit Leitbündel
Querschnitt duch Blatt einer Landpflanze mit Leitbündel
Seegras mit Wurzeln
             


Alge mit Saugnäpfen


   

Seegras mit unscheinbaren Blüten
        

 

                                                   

Vertrocknendes Seegras